Kolumne „Podium“ 11. Mai 2016
Podium
Herrlich, wie es jetzt blüht! Noch ist nicht bei allen Blüten zu erkennen, ob oder welche Früchte entstehen werden. Geht es im Leben nicht auch so? Wir geben unsere Inputs in Beziehungen, Familie, Gemeinde oder Gesellschaft. Wissen wir, was daraus wird? Nicht einmal der Glanz gegenwärtiger Blüten lässt verbindlich auf mögliche Früchte schliessen. Viele Menschen geniessen in unserem Land respektablen Wohlstand. Welcher Blüten Frucht ist dies? Treibt unser Wohlstand gar andere Men- schen in Not, Hunger und Flucht? Funktionieren eines Rechtsstaates mit garantiertem Zugang zu Bildung, Mobilität undsozialem Leben sind Grundlagen für das friedliche Zusammenleben in einer Gesellschaft – die klassischen Werte von Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität. So wurde es am ersten Mai-Sonntag an vielen Umzügen, 1.-Mai-Feiern und vereinzelt auch in Gottesdiensten verkündet. Seit den Wahlen 2015 wird es deutlich: Dieses Bekenntnis ist nicht Grundlage aller politischen Kräfte. Ohne Rücksicht auf Verluste werden wirtschaftlich Starken neue Steuerprivilegien gewährt. Ausgaben für das Gemeinwohl und den sozialen Zusammenhalt werden gekürzt. Transparenz wird verhindert und Chancengleichheit reduziert. In unserer EmK-Gemeinde arbeiten wir mit dem Schwerpunkt „Eine blühende Gesellschaft von Gott geschaffen“. Ich bin zuversichtlich, dass wir einige Blüten und schöne Früchte beitragen werden – auch (Dorf-) Grenzen überwindend!
Der Autor ist Nationalrat der SP, Gewerkschafter des Verkehrspersonals SEV, Präsident vom Blauen Kreuz Schweiz, engagiert sich in der evang.-method. Kirche und lebt mit seiner Frau und den drei Söhnen (19, 21 & 24 j.) in Gerlafingen SO, www.philipp-hadorn.ch.
DIESER ARTIKEL ERSCHIEN AM 11. MAI 2016 IM IDEA SPEKTRUM SCHWEIZ