Bericht der Wintersession des Nationalrates vom 2. – 20. Dezember 2019
Geschätzte FreundInnen, Bekannte und WegbegleiterInnen
Die Bundesratswahlen, das Budget 2020, die Beschaffung von Kampfflugzeugen, Zivildienst, Paar-/Familienbesteuerung, die Initiativen für eine starke Pflege und für ein Verhüllungsverbot sowie vieles andere Mehr prägten die Wintersession 2020, die erst diese Woche 51/2019 endet.
Für mich ist es nach 8 Jahren Mitglied des Nationalrates die erste Session als «Zaungast“. Endlich ist nun der Anteil der Frauen im Nationalrat gestiegen, auf 42 %, in der SP Fraktion auf 62 %. Ein Erfolg für die Gleichstellung. Mit 30 anderen KollegInnen hat es auch mich als Gewerkschafter «erwischt» – die Wiederwahl im «Frauenjahr 2019» missglückte. Gleichstellung war und ist Teil meines Engagements. Dies hat und darf auch einen Preis haben, den ich nun auch persönlich zu bezahlen habe.
Ein Rückblick auf die Website des Bundes spiegelt die persönliche Statistik meiner zwei Legislaturen Engagement im nationalen Parlament: 165 Voten, 53 Vorstösse und Teilnahme an rund 10’000 Abstimmungen. Meine Schwerpunkte setzte ich in der Finanz-, Steuer-, Verkehrs-, Energie- & Umwelt-, sowie Gleichstellungspolitik. Aber auch Fragen der internationalen Solidarität mit der zugehörigen Entwicklungshilfe und das Engagement gegen jegliche Diskriminierung prägten meine politische Agenda.
Dankbar sehe ich auf meine 8 Jahre zurück im Einsatz für eine Gesellschaft mit mehr Gerechtigkeit, mehr Schutz für Schutzbedürftige, Bewahrung der Schöpfung, bessere Absicherung von Risiken und einem für alle zugänglichen, gut ausgebauten Service public.
Seit meiner Wahl 2011 habe ich nach jeder Session im Azeiger über die wesentlichen Ereignisse aus meiner Sicht informiert, gelegentlich auch «meine Wertung» erkennen lassen und vor allem dazu beizutragen versucht, dass sich Menschen eine eigene Meinung bilden konnten und sich überhaupt für das politische Geschehen unter der Bundeshauskuppel interessieren.
Nun, die Wählenden im Kanton SO haben am 20. Oktober 2019 entschieden: Die nächste Etappe der nationalen Politik verfolge ich nun vom «Nebengleis», wo sich das «wirkliche Leben» aber ebenfalls abspielt, vielleicht gar noch konkreter. Entspannt und vertrauensvoll stelle ich mich nun meiner nicht-gesuchten Neuorientierung und bin gespannt, wie meine Biographie «sich weiterschreibt».
Nun bleibt mir zu danken, liebe FreundInnen, Bekannte und WegbegleiterInnen, und es gilt, mich mit diesem letzten «Früsch us Bundesbärn» zu verabschieden. Danke für das Interesse und das langjährige Vertrauen, das mir spannende Einblicke und Mitgestaltung ermöglicht hat. Mein Engagement wird bleiben: klar.umweltbewegt, klar.gewerkschaftlich, klar.christlich und klar.sozial … mit «würze statt nürze».
Gesegnete Weihnachtstage und alles Gute für das Jahr 2020 wünsche ich Ihnen!
Herzliche Grüsse
Philipp Hadorn,
alt-Nationalrat & Gewerkschafter, Gerlafingen