PODIUM – IDEA SPEKTRUM

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PODIUM – IDEA SPEKTRUM 400 266 Philipp Hadorn

Ein Blick in die „Durchsetzungsröhre“

Durch zwei „Röhren“ ersetzte der az-Karikaturist Swen die Brillengläser – mit Namen Gotthard und Durchsetzung. Auf www.Respekt2016.ch formiert sich eine Bewegung, die den Blick in die „Durchsetzungsröhre“ wagt. Wer hat schon einmal erlebt, dass nach einer erfolgreichen Abstimmung während des eng befristeten Gesetzgebungsprozesses über die eigene Initiative gerade noch eine „Durchsetzungsinitiative“ lanciert wird? Der Erfolg der vom Volk verlangten Verschärfung gegenüber Ausländerinnen und Ausländern hat den Hunger der Initianten für Ausgrenzung offenbar noch nicht gestillt. Die SVP bewirtschaftet das Thema „Fremde“ gezielt, die Kampagne soll nicht enden. Wäre es eine billige Werbekampagne für irgendein Produkt, könnte dies mit Missachtung gestraft werden

Die mehrere Jahrzehnte dauernde politische Kampagne des Milliardärs aus Herrliberg hat etwas in der Gefühlswelt von vielen von uns gesät, das langsam zu wuchern beginnt: Anstelle des Interesses an Neuem, an Freude an Fremdem und der Erweiterung des Horizontes nistet sich die Angst ein. Das ist dramatisch. Es wird vielen spannenden Menschen, die unsere Gesellschaft bereichern, nicht gerecht, verletzt die Rechtsgleichheit, hemmt unsere Bereitschaft zu Innovation und Veränderung und widerspricht der Botschaft Jesu – alles Werte, die zur Entwicklung unseres Landes wesentlich beitrugen. Der Durchsetzungsinitiative gehört eine Abfuhr erteilt mit einem klaren Nein, damit schweizerische Erfolgswerte unsere Willensnation auch in Zukunft prägen!

Der Autor ist SP-Nationalrat der SP, Gewerkschafter des Verkehrspersonals SEV, Präsident vom Blauen Kreuz Schweiz, engagiert sich in der evang.-method. Kirche und lebt mit seiner Frau und den drei Söhnen (19, 21 & 24 j.) in Gerlafingen SO, www.philipp-hadorn.ch.

DIESER ARTIKEL ERSCHIEN AM 17. FEBRUAR 2016 IM IDEA SPEKTRUM SCHWEIZ

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