PODIUM – IDEA SPEKTRUM

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PODIUM – IDEA SPEKTRUM 400 266 Philipp Hadorn

Der Sonntag ist unser Ruhetag. Für viele Menschen stehen dabei ein Ausschlafen, Ausflug, Sport und gemütliches Zusammensein mit Familie und Freunden im Vordergrund. Das ist schön so.

Als Christen nutzen wir diesen Tag auch als „kollektive“ Begegnung mit Gott: Wir feiern gemeinsam Gottesdienst. Dabei hören wir eine Predigt, erleben Lobpreis und beten. Im Hinblick auf die bevorstehenden Wahlen hörte ich kürzlich eine Predigt zu Jeremia 29,7: „Suchet der Stadt Bestes (…) und betet für sie zum HERRN; denn wenn’s ihr gut geht, so geht es euch auch gut!“ Die Aufforderung gerade auch als Christen unsere Gesellschaft mitzuprägen folgte klar: Engagement UND Gebet gehören dazu.

Wenige Tage später meinte ein Gemeindeglied zu mir: Ich bete für die bevorstehenden Wahlen, auch für Dich als bisherigen Nationalrat, aber wählen gehe ich nicht. Gott wirkt schon was richtig ist und dass Du weitermachen musst und wirst, ist ja klar. Die Diskussion ergab, dass ein Wählen einfach zu kompliziert sei. Vielleicht sollten wir nach dem Gottesdienst Austausch und Umsetzung in unseren Gemeinden und Kirchen besser fördern. Ich stelle mir vor, dass Gott gelegentlich eine Träne fallen lässt über „weltfremdes Christenleben“ – eine Träne, die vertikal, von oben nach unten fällt, beim Aufprall seitlich, horizontal, verspritzt und dabei Breitenwirkung erzielt. Eigentlich genau so, wie Christus uns das Evangelium lehrt!

Der Autor ist Nationalrat der SP, Gewerkschafter des Verkehrspersonals SEV, Präsident vom Blauen Kreuz Schweiz, engagiert sich in der evang.-method. Kirche und lebt mit seiner Frau und den drei Söhnen (18, 20 & 23 j.) in Gerlafingen SO.

DIESER ARTIKEL ERSCHIEN AM 07. September 2015 IM IDEA SPEKTRUM SCHWEIZ

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