PODIUM
Die Sommersession der eidgenössischen Räte ist vorbei. Den Gotthard-Basis-Tunnel eröffneten wir am 3. Juni. Die NEAT-Aufsichtsdelegation NAD, deren Mitglied ich bin, führt die Oberaufsicht dieses Drei-Tunnel-Projekts. Auch als Mitglied der Verkehrs- und Finanzkommissionen des Nationalrates (NR) haben diese Projekte in meiner politischen Arbeit einen Stellenwert, ebenfalls als Zentralsekretär der Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV im Hinblick auf die Beschäftigten.Es ist eindrücklich, was wir in diesem Land zustande bringen, wenn wir uns über Vorhaben einigen. Selbst wenn deren Umset- zung dann Jahrzehnte (!) in Anspruch nimmt. Das Volk Israel erlebt(e) ebenfalls „langwierige Projekte“. Seien es 40 Jahre in der Wüste nach dem Auszug aus Ägypten oder all die Verheissungen Gottes, die teilweise noch offen sind. Spannend sind auch die Wegstrecken: Bei Grossprojekten werden Krisen durchgestanden und Hindernisse überwunden, Projektleitende und Anführer wechseln und gelegentlich werden auch Zweck und Nutzen hinterfragt. Auch Unfälle und Fehler kommen vor. In diesen Wochen hatten wir im Nationalrat nach der Beratung zur Bundesrechnung (Überschuss 2,3 Mia.) auch die Zahlungsrahmen für Internationale Zusammenarbeit und Entwicklungshilfe sowie Bildung, Forschung und Innovation zu definieren. Plötzlich wurden laufende Erfolgs-Projekte in Frage gestellt. Von der Geduld des himmlischen Vaters bei der Umsetzung kann ich noch viel lernen. Aber die Ziele will ich mir ständig vor Augen halten.
Der Autor ist Nationalrat der SP, Gewerkschafter des Verkehrspersonals SEV, Präsident vom Blauen Kreuz Schweiz, engagiert sich in der evang.-method. Kirche und lebt mit seiner Frau und den drei Söhnen (19, 21 & 24 j.) in Gerlafingen SO, www.philipp-hadorn.ch.
DIESER ARTIKEL ERSCHIEN AM 22. JUNI 2016 IM IDEA SPEKTRUM SCHWEIZ