Luftfahrt

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Luftfahrt 634 292 Philipp Hadorn

Swiss auf Kurs?

Die Swiss hat sich in jüngster Zeit als Cashcow der Lufthansa-Gruppe entwickelt. Der Beitrag der relativ kleinen Swiss an den gesamten Gruppengewinn beträgt rund 25 Prozent. Mit den neuen C-Series- Flugzeugen von Bombardier und 777-300ER (Triple Seven) von Boeing wird allerdings auch enorm in die Weiterentwicklung der Swiss investiert. Noch werden Synergien gesucht, Dienstleistungen für die Gruppe zentralisiert. Die Frage stellt sich: Inwieweit wird die Swissness bei der Swiss erhalten bleiben

Die Swiss profitiert auf dem Markt vom Image unseres Landes. Darauf dürfen wir stolz sein. Mit dem Claim «Made of Switzerland» und dem «Kreativkonzept ‹The little big differences›» will sich die Swiss weiterentwickeln und gleichzeitig der Konkurrenz trotzen. Bereits im Jahr 2015 trug die Swiss, die innerhalb der Lufthansa- Gruppe eine relativ kleine Nummer ist, mit 450 Millionen Schweizer Franken überproportional zum Ergebnis bei. Wenn im ersten Halbjahr 2016 das Ergebnis nicht mehr ganz die Ergebnisse des Vorjahres erreicht hat, ist dies keineswegs ein Alarmsignal.

Sorge macht vielmehr, dass der zusammengeschrumpfte Overhead kaum noch in der Lage ist, gewisse administrative Prozesse sicherzustellen und die Erarbeitung der Grundlagen für korrekte Funktionsbewertungen voranzutreiben: Leider werden Prozesse von «Lohngleichheitsevaluationen» zum billigen Marketinginstrument degradiert. Den Standort Genf öffentlich infrage zu stellen, könnte dem nach wie vor lukrativen Schweizer Markt auch nicht gerade zuträglich sein und zudem mittelfristig die Auslastung des neuen Flugmaterials infrage stellen.

Die Swiss ist gut beraten, die Arbeitsbedingungen gemäss den GAV-Vereinbarungen weiterzuentwickeln, den Mitarbeitenden damit einen Schub an Motivation zu verabreichen und damit für einen anhaltenden Erfolg auf dem Markt gerüstet zu sein. CEO und HR-Chef, neu im Amt, haben bereits im kommenden Herbst bei den Lohnverhandlungen für das Jahr 2017 die Chance, den Tatbeweis für anhaltende Prosperität zu erbringen – im Interesse von Beschäftigten und Unternehmung.

Philipp Hadorn, Präsident GATA: SEV-Aviation und Gewerkschaftssekretär SEV

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